Herzogenrather Schwimmverein

Vereinsgeschichte

Vereinsgeschichte des HSV

Der Herzogenrather Schwimmverein
Zahlreiche Männer aus dem Stadtgebiet, die des Schwimmens kundig waren und diesen Sport beim Militär (1914 - 1918) erlernt hatten, kamen zu einer Gründungsversammlung in das Lokal Münstermann - einstmals Hubert Frantzen - in der Afdener Straße. über den Sinn und Zweck eines Schwimmvereins war man sich schnell einig. Mit ihren Unterschriften in einem Gründungsprotokoll schufen sie die rechtlichen Grundlagen und bekundeten zugleich ihre Mitgliedschaft. Wie erwähnt, viele von ihnen hatten beim Militär das Schwimmen erlernt. Da sie den sportlichen Wert solcher übungen erkannt hatten, wollten sie auch in der Heimat den Schwimmsport verbreiten und populär machen. Dies wurde auch in den späteren Satzungen vermerkt.

Der erste Vorstand
Bei der Gründungsversammlung wurde folgender Vorstand gewählt:
Johann Dovern (erster Vorsitzender),
Theo Harsch (erster Schriftführer),
Georg Germann (erster Kassierer),
Paul Held (Beisitzer).
Als Schwimmwarte wurden Josef Goebel und Josef Faimonville gewählt.

Der Verein erhielt den Namen "Herzogenrather Schwimmverein 1923" und wurde in das Vereinsregister der Stadt eingetragen. Damals gehörte es lange nicht zu den Selbstverständlichkeiten, dass der Sport von "Staatswegen" gefördert wurde; man kannte weder Freibäder noch Schwimmhallen im heutigen Sinne. Dennoch hatten die Herzogenrather Schwimmsportfreunde einen Weiher ausfindig gemacht, den Erckensweiher, den sie für ihre Zwecke herrichteten. Im Einvernehmen mit der Stadt wurde hier der Schwimmsport aufgenommen. Wie uns überliefert ist, muss hier an Sonntagen stets ein reges Leben geherrscht haben. Die Freude jedoch war nicht von langer Dauer. Der Besitzer der Walkmühle, Erckens, veräußerte seinen Besitz an den Eschweiler Bergwerksverein. Dieser ließ den Weiher verschütten und machte aus den Sportanlagen Gärten für die Bewohner, die lange unter dem bekannten Namen "Erckensmühle" existierten. Nun wurde der Herzogenrather Schwimmverein zum ersten Mal ernsthaft auf seine Standfestigkeit geprüft. Es dauerte nicht lange, zumal die Herzogenrather bereits ihre "Fühler“ zu einigen Aachener Schwimmvereinen ausgestreckt hatten, als man an die Stadtverwaltung bzw. Rat mit der Bitte an sie herantrat, eine Schwimmanlage zu errichten. Diesmal hatten die HSVler den oberen Erckensweiher ins Auge gefasst. Dieser Plan wurde auch durch den Schwimmdirektor Klein aus Aachen unterstützt. Die ausgearbeiteten Pläne, die eine Ausführung in Holz vorsahen, scheiterten daran, weil der EBV keinen langfristigen Vertrag abschließen wollte. Alle Mühen waren also umsonst...

Ein Schwimmbad wird gebaut
Diese Enttäuschung konnte die Mitglieder des HSV nicht erschüttern. Solange es kein offizielles Gewässer in der Stadt gab, wurde der Broichbach als Sport' und Schwimmstätte genutzt. Der Vorstand erkannte jedoch bald, dass dies kein Zustand sei. Sie wandten sich erneut an die Stadt Herzogenrath. Schon bald sollte sich zeigen, dass Rat und Verwaltung zu den sportfreudigsten im weiten Umkreis zählten. Eine Einstellung, die sich bis auf den heutigen Tag erhalten hat. Die Firma Krückels und Kurschilgen wurde beauftragt, den Plan zum Bau einer modernen Schwimmanlage auszuarbeiten und der Stadt vorzulegen. Verwaltung und Rat waren mit diesem Plan einverstanden, aber von der Regierung in Aachen wurde dieser Entwurf als zu großzügig abgelehnt. Nach vielem Hin und Her, änderungen und Streichungen, einigte man sich schließlich auf den Plan, nach dem im Jahre 1929 mit dem Bau der "Städtischen Schwimm- und Badeanstalt" begonnen wurde.

Die Eröffnung
Als Standort hatte man einen Platz entlang der Bergerstraße, in unmittelbarer Nähe des heutigen Waldstadions gewählt. Im Mai 1929 wurde ohne große Festlichkeiten der erste Spatenstich getan und am 15. September des gleichen Jahres wurde die Anlage unter großer Beteiligung der Bevölkerung eingeweiht. Turn- und Schwimmvereine aus dem gesamten Aachener Bereich waren dabei. 4000 Menschen säumten die Anlage, als Bürgermeister Wilhelm Schnittker das Erholungszentrum für die Herzogenrather Bevölkerung freigab.
Für damals modern
Das Freibad galt für die damaligen Verhältnisse als modern und fortschrittlich. Es enthielt ein 50m Becken, unterteilt für Schwimmer und Nichtschwimmer, sowie einen Sprungturm und ein separates Planschbecken für Kinder. Was noch mehr von den Besuchern geschätzt wurde, war die Möglichkeit zum Sonnenbaden. Die Umkleidekabinen entsprachen den damaligen Vorstellungen. Die herrliche Schwimmanlage in Herzogenrath war bald über ihren Wirkungsbereich hinaus bekannt. Besucher kamen aus dem gesamten Landkreis und den Niederlanden in die Stadt, zumal hier, alle Vorurteile über Bord werfend, bereits das Familienbad eingeführt wurde.

Wettkämpfe
Vom Bad selbst, aber auch vom Zustrom, profitierte der Herzogenrather Schwimmverein. Männer und Frauen Jugendliche und Kinder aus allen Orten des Landkreises (heute Kreis Aachen] wurden Mitglied. So entwickelte sich eine Vereinsgemeinschaft, die bald überall im Lande einen guten Namen hatte, Geordnete Trainingsstunden machten es möglich, dass mit Vereinen aus der Umgebung sogenannte "Wettkämpfe“ ausgetragen wurden. Schon im Jahre 1930 bestritt der HSV mit dem Alsdorfer Schwimmverein einen Clubkampf. So ging es weiter "öfters haben wir" so heißt es an einer Stelle des Protokollbuches, "mit den einzelnen Schwimmvereinen des Landkreises und anderen Vereinen im redlichen Wettkampf gestanden. Es wurde sogar mit dem nahen Ausland Verbindung aufgenommen." (1938)

tbc....